Der Diabetes insipidus, umgangssprachlich auch Wasserharnruhr, beschreibt eine Störung des Wasserstoffwechsels mit Polyurie (Wasserausscheidung gesteigert) und Polydipsie (gesteigertes Durstgefühl). Ursache ist eine mangelnde Konzentrierungsfähigkeit der Niere. Aufgrund des starken Wasserverlustes (bis zu 20 L am Tag), kann sich bei fehlendem Flüssigkeitsersatz schnell eine Hypernatriämie einstellen (hypertone Dehydratation).
Eine Form ist der D. i. neurohormonalis, dieser beruht auf der Störung der Synthese bzw. Sekretion von ADH (Hormon, verantwortlich für die Wasserrückresorption in der Niere). Entstehen kann diese Form z. B. idiopathisch, durch Traumata, neurochirurgische Eingriffe, vaskulär, entzündlich oder durch Tumoren. Eine weitere Form ist der D. i. renalis, dieser ist erblich, daher angeboren (Vererbung: X-chromosomal rezessiv). Charakteristisch ist das nicht Ansprechen der Tubuli in der Niere auf das ADH (Resistenz). In diesem Fall sind ADH-Gaben wirkungslos.